Spirometrie
Im Rahmen der "statischen" Spirometrie werden die ventilierbaren Atemvolumina aufgezeichnet Abb. 1).
Abb. 1: Statische Spirometrie
links: Statische Volumina bei einem gesunden Probanden
rechts: Veränderungen bei bronchialer Obstruktion (besonders Anhebung der Atemruhelage)

Abb. 2: Einsekundenwert (FEV1)
Definition: forciertes exspiratorisches Volumen in 1 s
bezogen auf die inspiratorische Vitalkapazität (VC): "Tiffeneau-Wert" in % der VC
Methodik: Die Messung des Einsekundenwertes (Volumen gegen Zeit) erfolgt bei maximal forcierter langer Ausatmung nach optimaler Inspiration. Der FEV1-Wert ist mäßig sensitiv, aber - bei guter Kooperation - gut reproduzierbar.
Links: bei einem Gesunden; rechts: bei einem Asthma-Patienten mit obstruktiver Ventilationsstörung

Fluss-Volumen-Diagramm
- Mit Hilfe dieser Aufzeichnung läßt sich u.a. gut die Kooperation des Patienten bei der forcierten Ausatmung abschätzen.
- Ferner lässt sich damit der größte Teil der obstruktiven Ventilationsstörungen erfassen. Insbesondere geben die Kurven auch Aufschluss über funktionelle Einschränkungen der extrathorakalen Atemwebe, vor allem des Larynx ("vocal cord dysfunction"), die gelegentlich mit Asthma verwechselt werden.
- Die optische und quantitative Auswertung darf sich daher nicht nur auf den exspiratorischen Anteil konzentrieren, sondern muß auch den inspiratorischen Anteil berücksichtigen (Abb. 2 u. 3).
Abb. 3 Skizze zur quantitativen Auswertung von Fluss-Volumen-Diagrammen
PEF: Peak Expiratory Flow, MEF75/50/25: Maximaler exspiratorischer Fluß bei 75/50/25 % der Vitalkapazität; FVC: forcierte Vitalkapazität; PIF: Peak Inspiratory Flow

Abb. 4 Charakteristische Deformierungen im exspiratorischen und inspiratorischen Schenkel

Peak-Flow-Messung
- Der Peak Flow (korrekt: "Peak expiratory Flow" = PEF) ist der maximale Atemstrom bei der Ausatmung. Er ist dann erniedrigt, wenn ausschließlich die großen Bronchien verengt sind. Dies ist trifft bei 50 % der obstruktiven Veränderungen zu.
- Bei Schulkindern und Jugendlichen , die zusätzlicher Motivation bedürfen, kann es sinnvoll sein, zu Hause regelmäßig solche Messungen durchführen zu lassen.
- Beispiel für eine Verlaufskontrolle bei einem Patienten mit schlechter Patienten-Compliance
- Allerdings darf sich der Patient nicht in falscher Sicherheit wiegen. In den mittleren und kleineren Bronchien kann trotz eines normalen PEF-Wertes eine deutliche Obstruktion bestehen !
- Ein großer Nachteil aller spirometrischen Messungen ist die fehlende Information über eine evtl. bestehende Überblähung.
- Duchr die forcierten Atemmanöver kann außerdem ein Bronchospasmus ausgelöst werden.
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